26.-27.9.23 / KYOTO / Higashiyama

Kyoto, 30 °, es ist schwül in der 1,5 Mio. Metropole. Übersetzt heißt Kyoto Hauptstadt. Bis vor über 1000 Jahren war sie die Hauptstadt Japans und die Residenz des Kaisers. Seit 1868 ist nun das kulturelle, wirtschaftliche und politische Zentrum, Tokyo.

Wenn man Einheimische fragt, was Kyoto so ausmacht, kommt einstimmig,- die Tempel. 14 Tempel und Shinto-Schreine wurden zum UNESCO Welterbe erklärt. Drei davon haben wir uns angesehen.

Unser Tag war ein besonderer. Frau Nishikawa hat uns das Sommerhaus ihrer Familie gezeigt. Es liegt am Stadtrand von Kyoto, wie bei uns ist es hier in den Hügeln von Kyoto im Sommer ein paar Grad kühler. Das Haus wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, und man findet Elemente wie die Glasfenster, die an Jugendstil erinnern, während der Baukörper schon eher einen Stil Richtung Bauhaus zeigt. Innen klassisch japanische Räume, immer den klassischen Tatamimassen entsprechend. Ein prachtvoller japanischer Garten und ein kleines Haus daneben, in dem Frau Nishikawa die ersten Jahre ihres Lebens vollbrachte.

Dieses kleine Gartenhaus wurde von Kengo Kuma behutsam renoviert und beherbergt nun ein durch einen Gazevorhang abgegrenztes transparentes Geviert. Frau Nishikawa inszeniert diesen Raum, den man unwillkürlich als idealen Raum für eine Teezeremonie wahrnimmt, als Präsentationsfläche für eine neue gestaltete Teekannenserie, die von einer klassischen Sakekannenform abgeleitet wurde. Das Haus ist öffentlich nicht zugänglich und für uns war es ein wirklich bewegender Moment, hier in den wohl intimsten Bereich der Familie eingeladen worden zu sein.        

Japanische Architektur kann es. Immer wieder stellen wir das fest. So das Museum für Design und Kunsthandwerk in Kyoto. Außen schlicht. Innen großzügig.

Danach wanderten wir durch den Töpferbezirk zum Haus der Vereinigung der Töpfer und erwischten dort den letzten Tag einer Ausstellung junger KünstlerInnen. In ein paar Stücke haben wir uns gleich verliebt und auch zwei Künstlerinnen kennengelernt, mit denen wir gerne weiterarbeiten wollen.

Das war Kyoto. Eine wunderbare Stadt. Wir werden wiederkommen.

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