28.9.23 / TADAO ANDO / Hundred Hanging Gardens

28.9.23 / TADAO ANDO / Hundred Hanging Gardens

Diesem Architekten müssen wir einen eigenen Bericht widmen:

Tadao Ando

Wir sind in Kobe und lassen uns die Gelegenheit, Awaji Yumebutai (淡路夢舞台) zu besuchen, nicht entgehen. Awaji Yumebutai ist ein Komplex aus Hotel, Konferenzzentrum und Gedenkstätte, letztere erinnert an das große Erdbeben von 1995. Tadao Ando hatte den Komplex schon lange vor dem Erdbeben geplant und soviel wir wissen, war der Bau auch schon ziemlich weit fortgeschritten, als durch das Erdbeben vieles im wahrsten Sinn des Wortes über den Haufen geworfen wurde und vieles neu konzipiert wurde.

Yumebatai klärt uns Wikipedia auf, setzt sich aus Traum und Aufführungsstätte zusammen. Ando wollte von Anbeginn ein Zeichen setzen, einzuladen davon zu träumen, dass die Ökologie der Insel wieder ins Gleichgewicht gebracht wird, nachdem große Mengen an Erde der Insel für Landgewinnungsmaßnahmen in Osaka geraubt worden waren. 

Oberhalb von Yumebatai liegen die hundert quadratischen Beete (Hyakudanen), bepflanzt mit Chrysanthemen aus der ganzen Welt. Hyakudanen wurde den Hang hinauf auf 235 Ebenen angelegt. Die Anlage mit ihren 1575 Stufen erinnert spontan an Eschers Zeichnungen, wiewohl man hier problemlos wieder rauskommt. Jedes Beet ist durch die Bepflanzung nochmals in vier Quadrate unterteilt. Und in jedem dieser Quadrate wurden 25 Pflanzen gepflanzt. Ergibt pro Beet 100 Pflanzen. 100 derartige Beete ergeben also 10000 Pflanzen, eine Zahl die vielleicht als Hinweis auf die in einer ähnlichen Größenordnung gelegene Zahl der Todesopfer des Bebens gelesen werden kann.

Tadao Ando wurde in Minato-ku, Osaka geboren. In seiner Jugend wurde er Profiboxer. Er hat nie Architektur studiert. Schon mit 28 Jahren eröffnete er sein eigenes Atelier in Osaka, das “Tadao Ando Architect & Associates”.

Grundlage seiner Arbeiten folgen asketischen Prinzipien.  z.B. wird die Raummitte als Ort der Sammlung begriffen, die Helligkeit wird über Lichtschlitze in den Wänden bestimmt. Ziel der Gestaltung der Räume ist ein „Finden zu sich selbst“ und die Förderung seelischer Erholung.

Der 82-jährige Stararchitekt hat zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit erhalten, unter anderem den Pritzker-Preis, den angesehensten Architekurpreis der Welt.

http://www.tadao-ando.com/projects/

 

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