3.10.23 / HIROSHIMA

3.10.23 / HIROSHIMA

Man nähert sich der Stadt Hiroshima mit gemischten Gefühlen. Wie spricht man darüber mit unseren japanischen Freunden? In Japan ist es Teil der Schulausbildung, einmal in Hiroshima gewesen zu sein. Aber was wird da vermittelt? In einer Zeit in der auch Japan aufgrund der zunehmenden Bedrohung aus China seine Militärdoktrin überarbeitet. 600 Meter über dem Boden wurde sie gezündet, um maximalen Schaden anzurichten. 100.000 Menschen, Zivilisten sofort tot.

Der Memorial Park beeindruckt, eine Sichtachse wie sie im Barock in Schlossgärten üblich war, um das Bauwerk hervorzuheben, hier stattdessen das Stahlgerippe des Kuppelgebäudes, von dem tatsächlich ein paar Mauern und eben dieses Gerüst der Kuppel stehengeblieben sind. Ein massiver T-Träger ragt nach unten gebogen aus dem verbliebenen Rest des Gebäudes, offensichtlich bis knapp unter die Schmelzgrenze beansprucht. Menschen müssen bei diesen Temperaturen ganz einfach verdampft sein, alles rundherum dem Erdboden gleichgemacht. Heute in der Mitte ein Sarkophag, darin abgelegt ein Register mit den Namen aller Opfer. Das Denkmal dem Frieden gewidmet!

Eine Film-Empfehlung von Lore: Hiroshima, mon amour. Regisseur Alain Resnais von 1959.

Es ist Zeit Abschied zu nehmen. Vier Wochen haben uns Yuko Higashiyama und Eiji Akashi begleitet und betreut. Und alles schon mehr als ein dreiviertel Jahr vorbereitet. Ohne sie hätte die ganze Reise so nicht stattfinden können! Regelmäßig mussten sie das Programm überarbeiten, weil wir jeden Tag dazugelernt und gemeinsam neue ProduzentInnen entdeckt haben.

Vielen Dank Euch beiden, für die Geduld mit uns, für die Bereitschaft auf alle unsere Intentionen einzugehen, ständig weiter zu recherchieren, die ganze Zeit für uns da zu sein. Wir waren alle miteinander sehr erfolgreich, haben viel voneinander gelernt und sind uns persönlich viel nähergekommen. Eine Freundschaft ist entstanden und wir hoffen, dass wir noch viele Jahre miteinander arbeiten werden und diese Freundschaft weiter vertiefen werden. Und vielen Dank Yuko für das Geschenk und Eiji für die großartige Illustration unserer Reise.

Zum Abschluss haben uns Yuko und Eiji noch in eine Okonomiyaki Bude eingeladen.

Okonomiyaki gibt es auch in anderen Städten, für die Hiroshimas Version wird ein ziemlich flüssiger Palatschinkenteig auf eine heiße Herdplatte geschüttet, kurz angebacken, dann kommt eine große Menge feingeschnittener Kohl drauf. Während das ganze zieht, etwas pikante Sauce noch dazu kommt, werden Soba-Nudeln, das sind die aus Buchweizen, daneben angeröstet.

Wenn die Nudeln passen, auch sie werden mit etwas Sojasauce versetzt, kommen sie über den Kohl. Darüber wird kurz angebratenes Schweinefleisch und Meeresfrüchte geschichtet, danach eine ordentliche Portion Seealgen. Ordentlich gewürzt, dann wird ein Ei auf der Platte aufgeschlagen, zu einer tellergroßen Masse ausgerührt, kurz verfestigt und dann über den nun schon ziemlich hohen Stapel gelegt.

Nun kommt noch eine Spezialsauce drüber, wirklich sehr gut aber wir haben keine Ahnung, was das ist. Wird direkt auf der heißen Stahlplatte serviert. Schmeckt köstlich. An der Wand sehen wir die signierten Lobeshymnen auf das Gericht. Ein krönender Abschluss unserer mehrwöchigen gemeinsamen Geschäftsreise quer durch Honshu!

 

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